Gerade sitze ich im Flieger Richtung Deutschland und schwelge noch in sonnigen Erinnerungen der letzten Tage. Ich möchte euch Leser ein wenig mitnehmen und erzählen, wie ich als Lehrer des Georg-Mendheim-Oberstufenzentr ums diesen dienstliche Austausch zwischen der deutschen Schule Gran Canaria und unserem OSZ erlebte:
Unsere Fachschülerin Sanja Collin hat es mit viel Engagement geschafft, sich ein Praktikum in der Vorschule der „Deutschen Schule“ auf Gran Canaria zu organisieren. Das war wirklich nicht leicht, da sie hier maßgeblich Pionierarbeit leisten musste. Sie verlor nie ihr Ziel aus den Augen und schaffte es trotz mehrfachem „Nein“ beider Einrichtungen ihren Wunsch vom Auslandspraktikum zu realisieren. Meinen höchsten Respekt für diese Kraftanstrengung, denn das ist alles andere als selbstverständlich als alleinerziehende Mutter.
Da ihre Praktikumszeit in die Prüfungsphase fiel, sollte die Prüfung vor Ort abgenommen werden. Mit der Hilfe von Erasmus über Azubi Mobil konnten dann meine Kollegin Vivian Wiesicke und ich mit der vollsten Unterstützung von Frau Bethke von der IHK Potsdam und Frau Rössler von Azubi Mobil diese Dienstreise durchführen mit dem Ziel, eine Kooperation beider Schulen anzustoßen.
Vor Ort konnten wir uns ein Bild machen, wie der Kindergarten, hier in Spanien mehr eine Vorschule, geführt wird. Neben dem Hauptstandort im Norden der Hauptstadt der Insel, war Sanja im Süden in Maspalomes untergebracht. Routiniert und mit viel Wertschätzung wurden die Kindergartenkinder von den Erzieherinnen und Erziehern betreut, mit dem klaren Hauptziel, zweisprachig – also hier vornehmlich Deutsch- zu lernen. Sanja fügte sich in diese Gruppe nahtlos ein und es wirkte, als wenn Sie schon lange dort wäre. Auch der ewige Frühling auf der Insel mit den wohltuenden Sonnenstrahlen im Winter unterstützten die gute Stimmung vor Ort.
Am dritten Tag der Reise besuchte ich mit meiner Kollegin Vivian die deutsche Schule im Norden und wir trafen erstmalig auf Frau Anette Peters, die höchst engagiert den Vorschulbereich mit ihrer lebendigen Art leitete. Überall ein Ohr, überall eine neue Idee, viel Umsetzungsdrang und viel Herz, das machte Frau Peters für mich aus. Leider machte sie wenig Hoffnung auf eine Kooperation zwischen unseren Schulen, aber wir pirschten uns ran und fanden immer mehr Schnittstellen, die vielleicht auch für die Schule auf der wunderschönen Insel interessant sein sollten. Der Austausch war zumindest rege und wir verstanden uns gut.
Am vierten Tag hatte Sanja ihre Prüfung, also den Nachweis ihrer praktischen Qualifikation als Erzieherin, und war ganz schön aufgeregt. Frau Peters jedoch war schon vor der Prüfung sehr begeistert von der Planung. Sie stellte unserer Schule ein überaus hohes Anspruchsniveau aus und sagte, dass genau dieser hohe pädagogische Ansatz zu ihrer Vorstellung passt und sie gerne mit uns uneingeschränkt kooperieren möchte. Das machte mich doppelt glücklich, denn wir hatten unser Ziel erreicht und waren auch ein bisschen stolz, dass unsere Lehre des Lernarrangements aus ihrer Sicht so positiv abschnitt. (Kleiner Medienlink. – Kennt ihr schon die TeachMe Videos zu unserer Checkliste auf Youtube. Klickt euch mal rein oder sucht nach dem Georg-Mendheim-Oberstufen-Zent rum. Da haben wir viele nützliche Erklärungen zum Lernarrangements 🙂 . Oder auf das Wort—> LINK klicken!)
Anschließend sahen wir eine prägnante, kindernahe und ausdrucksstarke Prüfung und waren vor allem von der Durchführung von Sanja begeistert. Es war irgendwie alles eine runde Sache.
Ich möchte mich bei allen Unterstützern bedanken und bin voller Tatendrang, mit meiner Kollegin Vivian Wiesicke den Austausch zwischen unseren Schulen, aber vor allem generell den Praktikumseinsatz im Ausland weiter voranzutreiben. Der Austausch im Ausland schafft im formellen als auch im informellen Kreis einen so großen Erfahrungs- und Lernzugewinn, der einzigartig ist. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, neben dem fachlichen Austausch, vor allem auch den kulturellen Austausch in Europa weiter auszubauen.
Nochmals einen herzlichen Dank an alle, aber vor allem an Sanja, die diesen wunderbaren Stein ins Rollen gebracht hat.
Johannes Püschel